Gefangen im Vinyl Dschungel von Shibuya

Montag, 6. April 2015

Malie möchte heute gerne zum One Piece Themenpark und danach nach Roppongi, ich nicht. Also beschließen wir nach langer Diskussion, dass Malie einfach alleine los fährt, und wir uns später irgendwo anders treffen. Außerdem brauche ich auch mal etwas Zeit für mich, ich will in aller Ruhe mit guter Musik durch Tokyo spazieren und meine Seele baumeln lassen. Ich will alles rund um mich aufsaugen, damit ich zurück in Österreich mit jedem der gehörten Songs etwas Schönes verbinde, ein Stückchen Tokyo zum Mitnehmen also. Als ich aus dem Fenster sehe traue ich meinen Augen kaum, das Wetter ist endlich wieder gut! Total happy mache ich mich auf den Weg in Richtung Hamamatsucho Station, aber eigentlich will ich mich nicht beeilen, und so halte ich kurz vorm Zojo-ji an und erkunde die Gegend. Die Kirschblüten beginnen bereits, von den Bäumen zu fallen, und im Sonnenschein sehen sie aus wie Schneeflocken. Für einen kurzen Moment werde ich melancholisch – ich will nicht daran denken, dass wir in drei Tagen schon wieder abreisen. An diesem Tag findet irgendeine Zeremonie statt und unzählige Mönche queren meinen Weg. Meine Laune steigt äquivalent zu den Temperaturen. Nach einem Mango Frappuccino mache ich mich auf den Weg nach Asakusa, ich freue mich unheimlich! Ich steige an der Tawaramachi Station aus und laufe bis zum Senso-ji.

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Zwar ist Malie bereits am vereinbarten Treffpunkt, aber ich trödle etwas rum, denn ich habe das wirklich dringend gebraucht. Nicht, dass wir gestritten hätten, aber ein wenig allein sein nach so vielen Tagen zusammen tut auch manchmal gut. Malie findet mich nicht, und so gehe ich ihr entgegen. Sie schickt mir ein Foto und schreibt “i bin do – kumst du her?” dazu. Was sie nicht merkt ist, dass ich auf dem Foto drauf bin und eigentlich schon direkt vor ihr stehe xD (Anmerkung: wie ich mich auf diese Verpeiltheit von dir freue, wenn’s im November wieder los geht ^^)

Gemeinsam laufen wir durch das Tempelgelände und genießen die Sonnenstrahlen – es ist wahnsinnig schön hier. Wir versuchen uns an Omikukuji und mir wird mal wieder die schlechteste Zukunft überhaupt vorhergesagt -.-

Diesmal verschone ich dich (fast) mit Fotos vom Senso-ji und meiner geliebten Pagode, ich zeig dir lieber mal, wie es rund herum in Asakusa aussieht 🙂

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Langsam machen wir uns auf den Weg in Richtung Shibuya, denn ich muss noch ein Geschenk für meinen Freund finden. Oder besser gesagt den Laden, in dem es ein etwaiges Geschenk für meinen Freund geben könnte. Unterwegs google ich, wie bereits den lieben langen Tag lang, nach Musikläden, denn mein Freund hat mal was von japanischen Schallplatten geredet, und dass die so besonders wären. Hätte ich mal besser aufgepasst, dann hätte ich auch gewusst, was er sich da genau vorstellt… In Shibuya angekommen klappern wir alle Musikläden ab, die am Weg liegen. Den, den wir eigentlich suchen, finden wir nicht – aber dafür verlaufen wir uns in eine wunderschöne Gegend, und spazieren durch die Gassen. Irgendwann kommen wir an einem anderen Musikladen an, und ich frage dort einfach nach, wo ich Schallplatten herbekomme. Der Staff schreibt eine Adresse auf einen Zettel und meint, dass ich dort bestimmt fündig werde. Schnell die Adresse in Google eintippen und los geht’s. Malie liefere ich inzwischen im Mugiwara Store ab und ich mache mich auf den Weg. Google Maps sagt mit unendlich viele Male, dass ich richtig bin, aber irgendwie wirkt der Eingang nicht öffentlich. Da ich ohnehin nur ein unwissender Gaijin bin, überwinde ich mich irgendwann doch, und gehe in das Haus rein. Mit der Rolltreppe fahre ich ein paar Stöcke nach oben und ta-da, hier stehe ich nun, vor Shibuyas größtem Plattenladen. Ich sehe mich eine Zeit lang um und versuche, mir einen Überblick zu schaffen. Aber erfolglos. Ich verschiebe den ganzen Spaß auf morgen und kehre nach einer halben Stunde wieder zu Malie zurück.

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Nachdem wir noch gemütlich durch die Straßen Shibuyas laufen, kehren wir erneut in unserem, nun schon beinahe, Stammlokal ein, um eine große Portion Ramen zu verdrücken. Unsere Geschmacksnerven sind befriedigt und unsere Mägen voll, also auf in’s Hotel und den Abend noch mit ein paar Bierchen ausklingen lassen 🙂

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