Endlich ab nach Tokyo

Nach einigen wunderbaren Tagen in Kyoto geht es heute endlich in die coolste Stadt der Welt – TOKYO! Was wir bereits am ersten Tag in der mega Metropole erleben und welchen kranken Typen wir treffen erfährst du, wenn du nach unten scrollst!

 

Donnerstag, 19. November 2015

Für unsere Verhältnisse stehen wir heute schon relativ früh auf. Zum letzten Mal in diesem versifften Gemeinschaftsbadezimmer duschen und sich danach ekliger fühlen als zuvor, hach. In Tokyo wartet unser wunderhübsches Hotelzimmer mit Badewanne auf uns – wir können es kaum abwarten! Generell freuen wir uns auf die quirlige Metropole, auch wenn Kyoto wunderschön ist. Irgendwie schaffen wir es, alles in unseren Koffern zu verstauen, und diese nach unten in die Lobby zu befördern. Wir haben das Gefühl, dass der Hostel Staff froh ist, dass wir ausziehen… Kann durchaus sein xD Wir bitten die Rezeptionistin, uns ein Taxi zu rufen. Es regnet nämlich schon wieder/noch immer in Strömen und diesmal haben wir keine Lust, unser ganzes Gepäck bis zum Bahnhof zu schleppen. In typisch japanischer Manier verstaut der Taxi Fahrer unsere Koffer im Auto und wir fahren los. Diesmal sind wir sogar am Richtigen “Ende” der Kyoto Station, hell yeah!

Angie fühlt sich nicht gut und wir kaufen für sie erstmal ordentlich viel japanischen Krimskrams und eine Bento Box, während sie auf unsere Koffer aufpasst. Wir müssen gar nicht allzu lange warten, bis unser Zug da ist, und dann geht’s auch schon los. Ich liebe es, im Shinkansen zu sitzen und dabei zuzusehen, wie die wunderschönen Landschaften an mir vorbeiziehen, oder eher ich an ihnen. Vor allem dann, wenn es regnet. Irgendwie fühlt es sich an, als würden wir “nach Hause” fahren. Tokyo bedeutet mir einfach so unheimlich viel und ich kann es kaum abwarten, endlich wieder dort zu sein. Nach ca. 2-3 Stunden kommen wir dann auch an der Shinagawa Station an. Wir müssen uns kurz orientieren und fahren dann erstmal eine Station bis nach Osaki. Von dort sind es noch zwei Stationen mit der Rinkai Line, bis wir endlich die Station Shinagawa Seaside erreichen. Als der Zug zwischendurch an der Oimachi Station hält trauen wir unseren Ohren kaum. Dass in Tokyo an vielen Stationen eine Melodie abgespielt wird wissen wir, aber hier läuft einfach das Opening von “Arielle die Meerjungfrau” – ahhh!

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Laut Google Maps sollte es nicht mehr weit sein, und tatsächlich müssen wir nur einmal die Straße überqueren, dann stehen wir direkt vor dem Hearton Higashi Shinagawa. Nachdem es bereits nach 14:00 Uhr ist können wir sofort einchecken. Was uns sehr verwundert ist, dass sich unser Zimmer im vierten Stock befindet. Falls du schon einmal etwas von dem Begriff “Tetraphobie” gehört hast, dann weißt du was ich meine. Ein Beitrag der dieses Thema behandelt wird folgen, ansonsten kannst du ja inzwischen schon mal googeln 🙂 Das Zimmer ist wie gewohnt relativ klein, mit einer tollen japanischen Nasszelle inkl. Badewanne – Angie ist also zufrieden! Wir packen erstmal das Nötigste aus und machen uns frisch, dann soll es gleich nach Shibuya gehen, wohin auch sonst? Angie ist zum ersten Mal hier und muss einfach sofort sehen, wie viele Leute sich in dieser Stadt ständig tummeln. Also wieder rein in die Rinkai Line und weiter bis nach Osaki, wo wir in die Yamanote Line umsteigen. Oh, wie ich die Durchsagen vermisst habe!

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Zuerst machen wir Halt am Hachiko Denkmal. Ich habe den Film nun auch endlich gesehen und posiere wie alle anderen für ein Foto. Während Angie die Statue bewundert verziehe ich mich in die Smoking Area nebenan und beobachte die ganzen Leute, die sich hier aufhalten. Es ist wirklich faszinierend, wie viele stylische und zum Teil auch fragwürdig gekleidete Personen hier rumrennen. Nachdem sich Malie und Angie an Hachiko satt gesehen haben laufen wir zu einer Pachinko Hall, in der es unzählige Purikura Automaten gibt. Bei einem Becher Kakao von Starbucks betrachten wir die ikonische Shibuya Kreuzung von oben. Danach laufen wir durch die Straßen und suchen nach einem passenden Ramen Restaurant – mit einer Vegetarierin und ohne Japanisch Kenntnisse nicht ganz so einfach, mittlerweile ist es außerdem schon etwa 19:00 Uhr und wir sind nicht die Einzigen, die jetzt auf der Suche nach einem Platz zum Essen sind. Der Laden, der uns am meisten anspricht ist rappelvoll, auch nach mehreren Umrundungen derselben Straßenecke wird kein Platz frei. Schlussendlich finden wir aber doch ein eher nicht sehr einladendes Plätzchen. Einer der Mitarbeiter spricht uns auf der Straße an und lotst uns die Treppen runter, es wirkt als würden wir in einen Keller gehen, und so sieht’s da unten dann auch aus. Ein zweckmäßig eingerichtetes “Restaurant”, um in aller Eile seine Ration Abendessen zu schlürfen. Entgegen unserer Erwartungen bekommen wir die köstlichste Portion Ramen, die wir jemals genießen durften. Die Schüssel ist riesig und wir schaffen nicht mal die Hälfte. Hier müssen wir auf jeden Fall noch einmal hin! Da die Bezahlung wie immer beim Betreten erfolgt, können wir einfach aufstehen und gehen.

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Angie fühlt sich immer schlechter, also beschließen wir, zurück zum Hotel zu fahren und zu schlafen. Im Hotel angekommen wollen wir aber doch noch ein Bierchen trinken, in unserem Stockwerk gibt es nämlich einen Getränkeautomaten, aus dem man Bier und Radler ziehen kann. Da man in unserem Stockwerk auch rauchen darf, setzen wir uns neben den Automaten und genießen unsere Getränke. Plötzlich kommt ein japanischer Herr aus dem Zimmer gegenüber. Er trägt ein Hemd und eine Boxershort, sonst nichts. Zuerst hatten wir befürchtet, dass wir zu laut seien, aber der Mann ist sichtlich angetrunken und will plaudern. Leider/zum Glück kann er kein Englisch und wir sind etwas verunsichert, wie wir mit dieser Situation nun umgehen sollen. Also verbeugen wir uns und gehen zurück in unser Zimmer. Nach etwa zehn Minuten gehen wir wieder zu unserem Plätzchen, der Mann wird doch bestimmt schon schlafen. Wir sind zwar wirklich leise, aber er hört uns und kommt wieder raus. Sein Kopf ist knallrot angelaufen und er kommt nun auf uns zu und kichert. Er geht ganz nahe an Angie ran und zeigt auf ihr Septum. Wir gehen erstmal einen Schritt zurück, und er lacht unermüdlich weiter. An seiner Boxershort ist nun relativ deutlich eine Beule zu erkennen und wir machen uns aus dem Staub. Das war mal ein ziemlich irrer Moment, alter Falter. Nach diesem fragwürdigen Aufeinandertreffen legen wir uns ins Bett uns schlafen, das war genug für heute.

 

 

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