Was es mit “Kapitel 5 – Showdown im Haus der blauen Blätter” auf sich hat, warum mein Herz deshalb höher schlug, und wen wir getroffen haben erfährst du, wenn du etwas nach unten scrollst.
Freitag, 20. November 2015
Zwar stehen wir heute etwas früher auf als sonst, jedoch bleiben wir dann doch noch etwas im Bett liegen. Irgendwie sind wir diesmal nicht so aktiv wie Malie und ich bei unserer Reise im März/April. Um 12:00 Uhr machen wir uns dann gemeinsam auf den Weg zur Yamanote Line. Es ist schei*kalt draußen, aber ich hab keine Lust mehr zurück zu gehen, um meine Jacke zu holen. Vielleicht hab ich auch gestern einen coolen Mantel in Shibuya gesehen, wer weiß. Während Malie und Angie nach Ikebukuro fahren steige ich in Shibuya aus. Ja, den Mantel muss ich nun wirklich kaufen, es ist einfach zu kalt 😛 Nach meiner kurzen Shopping Tour gehe ich zurück zur Shibuya Station und fahre in Richtung Shinjuku, wo ich mich mit Micha verabredet habe. Ich persönlich finde ja, dass die Shinjuku Station kein allzu toller Treffpunkt ist, wenn man hier noch nicht so oft war, Micha anscheinend schon xD Ich kämpfe mich also zum verabredeten Exit und Micha steht gleich hinter mir. Wir wollen in ein chinesisches Restaurant und Hot Pot essen, aber leider hat es geschlossen. Nach kurzer Überlegung seinerseits laufen wir den Weg wieder zurück und gehen mexikanisch essen. Ich genieße jede Minute, die ich mit ihm verbringen kann, denn niemand versteht mich in Bezug auf Japan so wie er. Außerdem ist er der Einzige, der an mich glaubt, was die (irgendwann stattfindende) Auswanderung betrifft. Nach dem Essen gehen wir zu Starbucks und quatschen über Dieses und Jenes.
Zwischendurch wird mir immer wieder bewusst, wie verrückt die Situation eigentlich ist. Ich meine, ich habe Michas Blog über Monate hinweg gelesen und durch seine Posts den Mut gehabt, alleine nach Japan zu reisen. Nach einigen Monaten habe ich mich getraut, ihn auf Facebook anzuschreiben und wir haben uns für meine nächste Japan Reise verabredet. Und nun? Nun sitze ich ganz selbstverständlich mit ihm bei Starbucks, quasi als “sein größter Fan”, und quatsche mit ihm über gescheiterte Beziehungen, unsere Jobs und alles andere was uns so einfällt. Schon verrückt eigentlich! Danke dafür 🙂 Irgendwie fühlt sich der Tag an, als würde ich hier leben und mich einfach so mit einem Freund treffen, und das bringt mich auf dieser Reise mal wieder zum Grübeln. Die Vorstellung, länger hier zu sein, gefällt mir. Auch meine frühere Angst davor, dass “alles zum Alltag werden könnte wenn ich hier lebe” macht mir nicht mehr viel aus. Den besten Ansprechpartner hierfür habe ich ja zum Glück neben mir, irgendwann ist die Zeit gekommen und ich gehe nach Japan!
Micha schlägt irgendwann vor, in seine Gegend zu fahren, und dort einen Park zu besuchen, damit ich noch weitere Herbst Fotos schießen kann. Als wir dort ankommen, schließt der Park aber gerade. Wir beschließen also, zum ihm ins Sharehouse zu gehen und uns ein wenig auf seinem Sofa auszuruhen, bis wir Angie und Malie treffen. Natürlich pennen wir beide binnen Sekunden ein und wachen erst auf, als wir uns wirklich schleunigst auf den Weg machen sollten. In Roppongi warten hoffentlich Malie und Angie auf uns! Als wir die Rolltreppe hoch fahren stehen die beiden auch schon da und ich bin sehr erleichtert. Die beiden sind zwar alt genug, aber manchmal habe ich wirklich Angst, sie alleine durch Tokyo laufen zu lassen xD Zu Fuß gehen wir in Richtung Gonpachi. Wie lange habe ich mich darauf gefreut! Beim letzten Mal hat es leider nicht geklappt, aber ENDLICH kann ich hier zu Abend essen. Micha kennt einfach die coolsten Orte hier in Tokyo! Ich fühle mich wie Uma Thurman als wir die Treppen zu unserem Tisch hoch gehen. Kill Bill ist hier zwar nicht gedreht worden, aber das Gonpachi diente als Vorlage für “Kapitel 5 – Showdown im Haus der blauen Blätter” in Kill Bill Vol. 1. Und hier muss ein waschechter Fan doch wirklich mal gewesen sein! Das Essen ist köstlich und weil Micha (wie gewohnt) All you can drink bestellt, sind wir auch in Sachen Alkohol gut bedient.
Irgendwann habe ich aber das Gefühl, dass ich langsam betrunken werde, daher bestelle ich voller Überzeugung ein “Lemon Soda” – so wie es halt auf der Karte steht. Der Kellner bringt das Getränk und ich freue mich, ein anti alkoholisches Getränk schlürfen zu können. Nach einem ziemlich großen Schluck ist das Glas fast leer und ich fühle mich immer noch nicht nüchterner. Im Gegenteil, mit der Zeit fühle ich mich immer betrunkener. Als ich erneut auf die Karte blicke, stelle ich mit Entsetzen fest, dass ich kein “Lemon Soda” sondern ein “Lemon Sour” bestellt, und dieses fast auf Ex getrunken habe. Nach zwei Stunden sind wir alle mehr als satt und wollen gehen, und vor allem rauchen! Micha ist heute sehr spendabel und bezahlt für uns mit – vielen lieben Dank nochmal! Nach einer Zigarette spazieren wir gemeinsam zurück zur Station und wir verabschieden uns von Micha. Malie, Angie und ich machen uns auf den Weg zurück ins Hotel. Die Mädels erzählen mir von ihren Erlebnissen im Pokémon Center und im Bunny Café – in dem Fall haben wir wohl alle drei einen tollen Tag gehabt 🙂